Weg ins Licht
„Das Glück außerhalb von uns zu suchen, gleicht dem Warten auf Sonnenschein in einer nach Norden gelegenen Höhle”
Tib. Sprichwort

Rückfallprophylaxe bei Depressionen

MBCT – Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie bei wiederkehrenden Depressionen

Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT) ist ein strukturiertes, achtsamkeitsbasiertes Verfahren, welches im Rahmen der Psychotherapie eingesetzt wird. MBCT ist ein nachweislich wirksames Rückfallprophylaxe-Programm bei Depressionen und Angstzuständen. TeilnehmerInnen lernen, ihre momentanen Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und Handlungsimpulse wahrzunehmen und registrieren so leichter Frühwarnsignale einer beginnenden Depression oder eines Angstanfalls. So können negative Aufschaukelungsprozesse abgeschwächt oder ganz verhindert werden. MBCT kann auch helfen, Phasen depressiver Verstimmung besser zu bewältigen.

Wirkungen

Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (engl. Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT) wurde von den Psychotherapieforschern und kognitiven Verhaltenstherapeuten Zindel V. Segal, J. Mark G. Williams und John D. Teasdale zur Rückfallprävention bei Depressionen entwickelt. Sie kombiniert Elemente der Achtsamkeitsbasierten Stressbewältigung mit Interventionen der Kognitiven Verhaltenstherapie bei Depressionen.

Es ist besonders geeignet für Menschen, die bereits mehrere depressive Episoden in ihrem Leben erlebt und erlitten haben. Ihnen konnte durch das Programm signifikant geholfen werden. Studien aus den Jahren 2000 und 2004 lieferten erste Hinweise auf die Wirksamkeit des Therapieansatzes: Bei Patienten, die bereits drei oder mehr depressive Episoden erlebt hatten, reduzierte MBCT (im Vergleich zu einer Standardbehandlung) signifikant das Rückfallrisiko.

Kursinhalte sind geleitete Übungen zur Körperwahrnehmung (Body-Scan), einfache und sanfte Körperübungen aus dem Yoga, geleitete Sitz- und Geh-Meditationen zur Förderung der Eigenwahrnehmung von Körperreaktionen, Gefühlen und Gedankenmustern, Atemübungen, Übungen für den Alltag, Grundlegende Informationen zum Thema Depression, Übungen der kognitiven Verhaltenstherapie u.a. der Zusammenhang von Gedanken und Gefühlen, Erproben von Alternativen und Verhaltensänderungen, Gruppengespräche und Austausch von Erfahrungen sowie die Möglichkeit zum Einzelgespräch.

Woran erkennen Sie, dass wieder eine Depression in Ihnen Raum greift?

Vielleicht schlafen Sie mehr oder schlechter? Sie fühlen sich permanent überfordert? Ihre Gedanken kreisen um unangenehme Ereignisse? Sie haben keine Lust mehr zu Dingen, die Ihnen vorher Freude bereitet haben?

Kernziele sind:

  • das Erlernen von Fertigkeiten, die eine Verhinderung von Rückfällen unterstützen können
  • sich der eigenen Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken von Moment zu Moment gewahr zu werden und somit eingreifen zu können, wenn negative Gedankenmuster entstehen
  • Eine andere Beziehung zu den eigenen Gefühlen und Gedanken zu entwickeln,
  • sich für neue Möglichkeiten im Umgang mit destruktiven Gedanken, Gefühlen oder Handlungen entscheiden zu können.

Achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung ist mittlerweile inmitten der Gesellschaft angekommen, nicht zuletzt Dank der Arbeiten von Prof. Dr. Herbert Benson, Begründer des Harvard Mind/Body Medical Institutes. Er hat wesentlich zur Entmystifizierung der Meditation als probates Mittel zur Linderung von Zivilisationsstress beigetragen. Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn stellt neben u.a. Meditation insbesondere unsere Wahrnehmung und die Interpretation des Wahrgenommenen in den Mittelpunkt seines Programms „Stressbewältigung durch Achtsamkeit.“ Denn zur Stressbewältigung ist es bedeutsam, die inneren Vorgänge des Körpers, der Psyche, der Gedanken und auch Handlungsmotivationen zu verstehen, um als Individuen konstruktiv mit Stress umgehen zu können.

Nach dem israelisch-amerikanische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky wird die zielgerichtete Beeinflussung der Selbstregulation im Sinne der Gesunderhaltung auch „Salutogenese“ genannt. Nach ihm ist Gesundheit kein Zustand, sondern ein Prozess. Er suchte Antworten auf die Frage, welche Ressourcen und Eigenschaften Menschen psychisch und körperlich gesund erhalten. Also: Wie entsteht Gesundheit? Im Zentrum seiner Antwort stand das sogenannte Kohärenzgefühl. Dieses beschreibt drei zentrale Empfindungen und Haltungen:

  • geht es darum, zu verstehen, was uns widerfährt und was uns Situation, Beziehungen und Ereignisse „erzählen“.
  • deutet es darauf hin, dass es essentiell wichtig ist für uns Menschen, diese Ereignisse bewältigen bzw. handhaben zu können.
  • weist das Kohärenzgefühl darauf hin, dass wir dem Ganzen eine Bedeutung und einen tieferen Sinn beimessen können.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Kompetenz zur Stressbewältigung im Sinne von psychischer Widerstandfähigkeit und Gesundheit kein statischer Zustand ist, sondern einem Entwicklungsprozess unterliegen den wir als psychisches, körperliches und seelisches Wohlbefinden erleben.

 

Ich biete MBCT auch im Einzelsetting an. Bitte nehmen Sie dazu gerne Kontakt mit mir auf.

   Pressemitteilung: Achtsamkeit ist mittlerweile als wichtiger Heilungsfaktor in der Psychotherapie anerkannt.